Kosmetik : Infolge des Booms im E-Commerce setzen Industrielle auf Logistikroboter

von Hugues Sterlin, Director of Operations bei Scallog,

Nanterre, 7. April 2021 – Die Kosmetikindustrie gehört zu grossen Branchen der französischen Wirtschaft. Trotz rückläufiger Exportzahlen generierte der Sektor 2020 mehr als 15,7 Milliarden Euro.  Die Ausnahmesituation durch die Coronakrise in den vergangenen Monaten hat bereits bestehende Konsumtrends und Einkaufspraktiken, wie die Personalisierung und Transparenz, weiter verstärkt.  Zudem verzeichnet der E-Commerce in der Kosmetik einen signifikanten Zuwachs.  

 

Infolge des heruntergefahrenen selektiven Vertriebs und Travel-Retail-Geschäfts sah sich die französische Kosmetikindustrie, deren Anteil am Weltmarkt bei 24 % liegt, mit einem beispiellosen Anstieg des Online-Verkaufs und einem völlig unerwarteten Artikelbedarf – etwa einer hohen Nachfrage nach gesunden, natürlichen Produkten und dem Einbruch von Lippenstiften – konfrontiert. 

 

Aufgrund dieser Situation muss die Kosmetikindustrie ihre Logistik überdenken und umstrukturieren, um dem neuen Einkaufsverhalten bei Körperpflege-/Beauty-Produkten gerecht zu werden, das über die üblichen Anforderungen wie Time-to-Market, Personalisierung und Management von Auslastungsspitzen hinaus geht.

Kosmetikartikel vereinen einen hohen Mehrwert und hohe technische Ansprüche mit geringen Volumen und begrenzter Lebensdauer. Daher ist die Automatisierung der Lagerhaltung und Kommissionierung in den Warenlagern von strategischer Bedeutung, um schneller liefern und gleichzeitig die neuen Ansprüche der Verbraucher erfüllen zu können. 

 

Was sind, angesichts dieser neuen Logistikanforderungen, die Vorteile der Robotiklösung „Goods To Man“?

 

Bei der Lösung „Goods To Man“ (Ware-zum-Mann) – auch Goods-To-Person genannt – kommen Roboter zum Einsatz, die die Lagerregale mit den Waren zum Lagerangestellten transportieren. Vor dem Hintergrund der neuen Markttrends revolutioniert eine solche Lösung die Logistik in der Kosmetikindustrie.

 

• Verhaltensänderung und neue Gewohnheiten der Verbraucher: Um dem neuen Verbraucherverhalten gerecht zu werden, setzt die Kosmetikbranche auf die Omnichannel-Strategie und digitale Vermarktung. Die Kunden verlangen ein einfaches, benutzerfreundliches Einkaufserlebnis über alle Kanäle, mit Lieferung am nächsten Tag beim Online-Einkauf, sowie Click & Collect mit Retournierungsmöglichkeit für die Waren über die Verkaufsstelle. Eine kanalübergreifende schnelle Lieferung bewirkt jedoch eine exponentielle Steigerung der Kommissionierung im Warenlager der Einzelhändler. Die Logistikabläufe werden zeitintensiver und erfordern mehr Ressourcen.

 

VORTEILE der Robotiklösung „Goods To Person“: Diese Lösung reduziert den benötigten Lagerplatz um 30 %. Die mobilen Regale ermöglichen die Lagerung einer Vielzahl verschiedener Artikel in kleinen Mengen. Der entscheidende Vorteil des Systems liegt indes in der Beschleunigung der Kommissionierung im Einzelhandel. 

Unnötiges Hin- und Herlaufen sowie überflüssige Handgriffe der Mitarbeiter entfallen; die Handhabung „empfindlicher Artikel“ wird deutlich erleichtert. Der Produktivitätsgewinn beim Picking kann 40 % übersteigen. 

 

• Ultrapersonalisierte Waren: Eine weitere Herausforderung der Branche liegt in der Einführung ultrapersonalisierter Kosmetikartikel, bei denen die Zutaten und Verpackungen wunschgemäß angepasst werden. Hinzu kommt der Boom der „Do it yourself-Boxen“, mit denen sich die Verbraucher ihre Beauty-Artikel selbst zusammenmischen. Dies führt zu einem Anstieg der Artikelvielfalt auf Lager, der Kleinserien- oder On-Demand-Produktion und der personalisierten Verpackungen. Bei allen Abläufen sind zudem die in Europa besonders strengen Reglementierungen für Kosmetika und die Einhaltung der Lieferfristen zu beachten.

 

VORTEILE der Robotiklösung „Goods To Man“: Diese Lösung ermöglicht die schnelle Entnahme kleiner Mengen aus dem Lager und eine reibungslose Beförderung zum Personalisierungsbereich für die anschließende Kennzeichnung, Zusammenstellung und/oder Verpackung.

 

• Immer mehr Rückverfolgbarkeit und Transparenz: Eine weitere grundlegende Entwicklung in der Kosmetikindustrie ist die Nachfrage der Kunden nach natürlichen Produkten und Transparenz, was sich durch die Coronakrise zusätzlich verstärkte. Im Einklang mit seiner Weltanschauung fordert der Verbraucher nachhaltige Produkte und alle relevanten Angaben, wie Inhaltsstoffe, Herkunft und Fertigungsprozesse. „Clean Beauty“ mit möglichst umweltfreundlichen Verpackungen. Logistik mit kurzen Transportwegen und „Made in France“ im Interesse der eigenen Gesundheit und der Umwelt. Eine einwandfreie Rückverfolgbarkeit der Produkte im Warenlager trägt zu mehr Transparenz bei.

 

VORTEILE der Robotiklösung „Goods To Man“: Diese optimiert die Lagerhaltung nach Produktchargen, Haltbarkeitsdatum usw. und gewährleistet eine lückenlose Rückverfolgbarkeit der Kommissionierung.

 

• Sicherheitsanforderungen: Zur Rückverfolgbarkeit gehört ebenfalls der Diebstahlschutz. Kosmetikartikel zeichnen sich durch ihren hohen Warenwert aus, was die Diebstahlgefahr erhöht. Die Kosmetikindustrie kämpft daher ständig gegen das „Verschwinden“ von Produkten im Warenlager, in dem sich Abläufe und Leiharbeiter summieren. Jede Lösung, die zur Verbesserung des Diebstahlschutzes beiträgt, steigert somit die Marge des Herstellers.

 

VORTEILE der Robotiklösung „Goods To Man“: Das „Goods To Man“-System basiert auf einem geschlossen und gesicherten Lagerraum, der den Robotern, die die Regale bewegen, vorbehalten ist. Bei der Kommissionierung werden die Mitarbeiter bei allen ihren Handlungen durch ein „Spot-to-light“-System gelenkt und kontrolliert.

 

 

• Zahlreiche „Shopping-Termine“, d.h. Auslastungsspitzen: Zur Ankurbelung ihres Umsatzes bieten die Kosmetikartikelhersteller den Verbrauchern inzwischen zahlreiche besondere „Shopping-Termine“ an. Zusätzlich zum traditionellen Weihnachtsgeschäft, der umsatzstärksten Zeit des Jahres, erwarten den Kunden weitere Sonderangebote zum Valentinstag, Black Friday und Cyber Monday. Diese speziellen Termine bedingen einen nur wenige Tage andauernden Verkaufsboom bei Parfüms und Kosmetikartikeln. Das Warenlager steht zu diesen Zeitpunkten an vorderster Front; hier muss innerhalb kürzester Zeit ein Vielfaches von den üblichen Kommissionierungen abgearbeitet werden.

 

 

VORTEILE der Robotiklösung „Goods To Man“: 

Die Robotiklösung „Goods To Man“ von SCALLOG ermöglicht 600 Picks pro Stunde.

Dies entspricht der höchsten Lagerentnahmezahl pro Stunde in der Branche. Auslastungsspitzen bei der Kommissionierung werden somit effizient und kostenoptimal abgefangen. 

Das System beschleunigt den Kommissionierungstakt über längere Zeitschienen, wobei nur wenige Mitarbeiter benötigt werden.

 

Die Kosmetikindustrie ist eine besonders wettbewerbsträchtige und dynamische Branche. Sie ist in ständigem Wandel begriffen, was sich auch in der Logistik widerspiegelt. 

 

Durch die Coronakrise verstärkte sich die Tendenz zu Naturkosmetik, Recycling und Umweltschutz. Diese Entwicklung ist zweifellos eine der wichtigsten Triebkräfte für das künftige Wachstum im Kosmetiksektor. 

Die Robotiklösung „Goods To Man“ von Scallog übernimmt dabei die in der Logistik benötigte Flexibilität, Anpassungsfähigkeit und Produktivität.